200 Vertrauensleute aus der TE und den Baureihen diskutieren Tarifrunde
Außerdem waren die zuständigen Mitglieder der IG Metall-Tarifkommission auf Einladung von VKL-Mitglied Marina Jacob, ebenfalls Mitglied der Tarifkommission, in den großen Hörsaal gekommen, um die Forderungen und Hinweise der Vertrauensleute dazu aufzunehmen. Am Donnerstag trifft sich erneut die VW-Tarifkommission in Hannover, um weitere Schritte zu besprechen.
Gerardo Scarpino als zuständiger Betriebsrats-Koordinator machte klar, dass die gute Geschäftslage bei VW sich nun auch in den Forderungen zur Tarifrunde zeigen muss: „Wir müssen uns nicht zurückhalten“, sagte er. Einen guten Abschluss wird es aber kaum von selbst geben, erklärte Scarpino. „Es kann gut sein, dass ein Gang über die Brücke nötig wird“, also die Beteiligung der TE-Beschäftigten an einer großen Kundgebung aller VW-Kolleginnen und Kollegen zur Durchsetzung der Tarifforderungen.
Für die IG Metall sagte Sandra Bollen von der Geschäftsstelle Wolfsburg, dass diese Tarifrunde vor dem Hintergrund der Transformation, insbesondere in der Automobilindustrie stattfindet. „Diese Veränderungen dürfen aber nicht als Vorwand gegen einen vernünftigen Tarifabschluss genutzt werden“, sagte sie. „Wir gehen mit Zuversicht in diese Tarifrunde.“
In der Diskussion erinnerten mehrere Vertrauensleute daran, dass die Bezüge des Managements bereits aktuell deutlich erhöht worden seien. Andere sprachen sich dafür aus, die strengen Regeln zur Wandlungsmöglichkeit der tariflichen Zusatzvergütung in freie Tage zu verbessern. Viele Vertrauensleute forderten, dass es eine Sonderleistung für IG Metall-Mitglieder geben müsse, denn die IG Metall erkämpft regelmäßig die Tarifabschlüsse. Tarifkommissionsmitglied Petros Apostolidis sagte, dieser Punkt wird unter den Vertrauensleuten schon breit diskutiert.
Betriebsrätin Martina Schwarz erklärte außerdem, wie sich die Tarifkommission zusammensetzt, und wie der Fahrplan ist: Am Donnerstag diskutiert die Kommission Vorschläge zur Forderung, bevor der IG Metall-Vorstand dann Anfang Februar eine Empfehlung beschließt. Richtig heiß könnte es dann ab dem 1. Mai werden, denn am 30. April endet die Friedenspflicht. Ab dann sind Warnstreiks möglich.