10.10.2025 | Unsere Betriebsratsvorsitzende nahm an der Runde teil - sie nennt drei Punkte für das Aktionspaket
Bundeskanzler Friedrich Merz hatte am Donnerstag zu einem großen Automobildialog ins Kanzleramt nach Berlin eingeladen (hier geht es zur Pressemitteilung der Bundesregierung).
Unter der Teilnehmenden des “Autogipfels” war auch Daniela Cavallo, unsere Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzende. Nach dem Gipfel äußerte sie sich folgendermaßen:
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"Wir hatten bei den Beratungen im Kanzleramt eine gute, konstruktive Atmosphäre - die auch der Dringlichkeit unserer Lage in der deutschen Automobilindustrie gerecht geworden ist. Zwischen den Akteuren besteht Einigkeit: Wir brauchen jetzt und die kommenden Jahre eine volle Offensive für den Hochlauf der Elektromobilität. Gleichzeitig benötigen die Unternehmen und Belegschaften Realismus und Flexibilität für die Hebel, mit denen wir den CO2-Ausstoß bei Neuwagen und im Flottenbestand wirksam mindern. Der Klimawandel drängt mit Macht in unseren Alltag und wir müssen jetzt entschieden handeln. Ideologische Grabenkämpfe schaden dabei nur, denn es zählen alle Wege, die helfen, CO2 zu reduzieren.
Deswegen müssen wir alle an einem Paket arbeiten, das den Instrumentenkasten möglichst allumfassend füllt.
1.) Aus Kundensicht: Der weitere Ausbau des Ladenetzes, wettbewerbsfähige und transparente Strompreise an der Ladesäule, Kaufanreize und Bezahlbarkeit - insbesondere auch bei kleineren und mittleren Einkommen.
2.) Aus Sicht unserer Branche: Es geht um wettbewerbsfähige Industriepolitik, um Offenheit für Hybridantriebe, um klimafreundlichere Kraftstoffe und nicht zuletzt um eine Offensive für das Herz der Antriebswende; nämlich um mehr europäische Zell- und Batteriekompetenz.
3.) Und aus Sicht der Beschäftigten muss feststehen: Für den grundlegenden Umbau unserer europäischen und gerade auch der deutschen Schlüsselindustrie braucht es anhaltende politische Verlässlichkeit, Planbarkeit und Sicherheit. Wir müssen beschäftigungspolitische Brüche verhindern, denn ansonsten spielen wir nicht nur dem außereuropäischen Wettbewerb, sondern auch allen Populisten in die Karten, die den Klimawandel immer noch leugnen.
Neben allen Mechanismen zum Fördern und Fordern muss daher nach meiner Überzeugung auch im Vordergrund stehen: Die Arbeitsplätze unserer Branche müssen sicherbleiben und der Wandel darf - wo nötig - nur sozialverträglich ablaufen. Nur mit dieser Grundvoraussetzung werden wir statt Skepsis letztendlich Erfolg ernten."