Die IG Metall bei Volkswagen in Wolfsburg steht für eine faire Transformation.
Wir sagen: Die Zukunft der Arbeitswelt kann nur durch gute Mitbestimmung, mit fairen Arbeitsbedingungen und gerechter Bezahlung erfolgreich sein.
Wir setzen uns mit unserer Erfahrung und Kompetenz für eure Interessen und Belange im Arbeitsalltag ein – für Sicherheit und eine Zukunftsperspektive für alle.
Wir haben uns für den TE Campus in Wolfsburg eingesetzt, damit das Herzstück der technischen Entwicklung in Wolfsburg bleibt. Jetzt kämpfen wir für Trinity am Standort. Für das zusätzliche Werk setzen wir auf unsere Belegschaft und den Haustarifvertrag. Wir ermöglichen den Umbau des Werks und machen uns stark für ein zusätzliches E-Modell – schon weit vor Trinity.
Uns ist klar, dass „nichts so beständig ist wie der Wandel“. Wir können und wollen uns nicht auf dem Status quo ausruhen. Unsere Maxime sind die Ausgestaltung der Beschäftigungssicherung, gute Arbeitsbedingungen und ein wirtschaftlich zukunftssicher aufgestelltes Unternehmen.
Wir setzen uns für arbeitnehmerorientierte und gerechte Arbeitsbedingungen in der „Arbeitswelt von morgen“ ein. Dabei haben wir die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf, die Gleichstellung und die Belange der unterschiedlichen Generationen im Blick. Die Förderung von jungen Menschen ist uns ein großes Anliegen. Wir sind offen für neue Arbeitsmodelle, die Sicherheit, Gerechtigkeit und Innovation auch zukünftig sicherstellen.
Wir als IG Metall bei VW sind ein vielfältiges Team. Partizipation und Offenheit sind bei uns zentral. Wir leben unsere Unterschiedlichkeit, haben aber alle eine Gemeinsamkeit: Der tägliche Einsatz für unsere Kolleginnen und Kollegen. Vielfalt heißt für uns auch, dass die Zusammensetzung unserer Belegschaft die Gesellschaft widerspiegelt. Wir setzen uns überall für den Ausbau von Beschäftigung ein.
Die Stärkung und der Ausbau von Umwelt- und Klimaschutz sind schon lange unser Anspruch. Nachhaltigkeit bedeutet für uns sowohl ressourcenschonendes, unternehmerisches Handeln durch Innovationen, als auch eine soziale Verantwortung für alle Menschen und die nachfolgenden Generationen.
Umwelt, Beschäftigung und Wirtschaftlichkeit müssen im Einklang stehen - wir achten darauf, dass das bei allen Entscheidungen im Betriebsalltag berücksichtigt wird. Daher setzen wir für uns für den Wandel zur Elektromobilität ein und treiben ihn im Sinne unserer Kolleginnen und Kollegen aktiv voran.
Wir verstehen Digitalisierung nicht nur als technische Entwicklung, sondern aus der Perspektive der Menschen. Digitalisierung und digitale Transformation sollen zu einer besseren Arbeits- und Lebensqualität beitragen – sie dürfen nicht als Argument zur Vernichtung von Arbeitsplätzen missbraucht werden. Darum muss die Digitalisierung der Arbeitswelt von der Belegschaft mitgestaltet und kreative Lösungen aus ihr heraus entwickelt werden. Mit der Roadmap Digitale Transformation haben wir bei Volkswagen dafür eine wichtige Grundlage geschaffen.
Mit unserem Engagement für die Menschen tragen wir zu einer Stabilisierung demokratischer Grundwerte bei. Wir setzen uns für gesellschaftlichen Zusammenhalt und gegen Spaltung ein. Solidarität hört für uns nicht am Werkstor auf, sondern ist unser Anspruch für eine soziale und gerechte Gesellschaft.
Das gilt auch für die Einhaltung von Menschenrechten auf der ganzen Welt. Wir unterstützen Initiativen für Toleranz und Weltoffenheit. Erst 2020 haben wir deshalb unsere Sozialcharta erneuert und an neue Entwicklungen angepasst.
Wir als IG Metall haben viele große Ziele unserer Mitglieder und Belegschaft verwirklicht oder zumindest tragfähige Kompromisse erstritten. Ohne unseren permanenten Einsatz für euch würden die Arbeitswelt bei Volkswagen und der Standort heute ganz anders aussehen. Wir ruhen uns nicht auf diesen Erfolgen aus. Sie müssen verteidigt und erweitert werden. Darüber hinaus setzen wir uns mit unserer Erfahrung und Kompetenz für die Gestaltung der Zukunftsthemen ein.
Bei Volkswagen sind seit 2016 die konkreten Pläne für die Transformation der Standorte mit langfristiger Beschäftigungssicherung verknüpft. So erfolgte auf Initiative des Gesamtbetriebsrates zunächst (2016) ein Zukunftspakt mit Beschäftigungssicherung bis 2025 und daran anknüpfend 2019 die sog. Roadmap Digitale Transformation, die diese Beschäftigungssicherung sogar bis 2029 für alle Kolleginnen und Kollegen erweitert.
Doch wie ist es dazu gekommen? Der Weg dahin war nicht einfach und selbstverständlich, sondern er geht auf das hartnäckige Engagement der IG Metall-Betriebsräte bei Volkswagen zurück.
Im Jahr 2016 stand Volkswagen vor einer schwierigen Situation mit unklarem Ausgang: Die Bewältigung der Dieselkrise sowie die zeitgleiche Zukunftsausrichtung der Marke Volkswagen waren damals die zentralen Herausforderungen. Der IG Metall-Betriebsrat hat gemeinsam mit den Beschäftigten dafür gesorgt, dass nicht nur die Folgen bewältigt - sondern auch neue Perspektiven für Auslastung und Beschäftigung am Standort Wolfsburg geschaffen worden sind.
Dabei hatte das Unternehmen ein knappes Jahr nach Beginn des milliardenteuren Dieselskandals zunächst ganz andere Pläne verfolgt: Auslagerung von Service Factory und großen Teilen der Logistik, massenhafte Kürzungen, Verlagerung des Baus von Elektrofahrzeugen ins Ausland – selbst von Entlassungen war die Rede.
Einmal mehr zeigte der IG Metall-Betriebsrat auf, dass es auch anders geht. Kern des Zukunftspaktes ist eine Beschäftigungssicherung bis 2025. Kurz nach Dieselgate war der jahrelange Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen ein Riesenerfolg. Die vereinbarte Anpassung der Belegschaft – es ging über mehrere Jahre bis 2020 um insgesamt etwa 14.000 Stellen – läuft auf rein freiwilliger Basis über attraktive Altersteilzeitregeln entlang der demografischen Kurve. Damit konnten tausende Beschäftigte früher in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Parallel zum Abbau über die Altersteilzeit entstanden aber auch 9.000 neue Arbeitsplätze in Zukunftsfeldern. Mit dem Zukunftspakt, den der IG Metall-Betriebsrat eingefordert hatte, ist Volkswagen das erste Automobilunternehmen, das der beginnenden Branchentransformation mit konkreten Antworten und Umbaukonzepten begegnete. So gehörte auch ein rund 100 Millionen Euro schweres Qualifizierungsbudget dazu, das beim Wechsel auf nachhaltig sichere Arbeitsplätze hilft.
Die Ergebnisse des Zukunftspakts waren und sind ein großer Erfolg, denn: die vereinbarten Produktzusagen für alle Volkswagen Standorte sind Garant für die Beschäftigung an den Standorten.
Dieser Verhandlungserfolg trägt bis heute und macht auch in der aktuellen Halbleiterkrise deutlich, wie wichtig unsere Beschäftigungssicherungssicherung bei Volkswagen ist.
Nach dem Zukunftspakt von 2016 setzt die Roadmap den Schwerpunkt auf Veränderungen in der Verwaltung. Kern der Vereinbarung: Die Beschäftigungssicherung bei der Volkswagen AG wird bis Ende 2029 verlängert. Das bedeutet weitreichenden Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen.
Außerdem wurden nach und nach die nächsten Jahrgänge (ab Jg. 1962) für die Altersteilzeit freigegeben. Vorangegangen waren wochenlange Diskussion über Pläne des Vorstandes, die ohne konkrete Begründung den Abbau von bis zu 7.000 Arbeitsplätzen und das Aufweichen von Sicherheiten für die Belegschaft vorsahen.
Stattdessen wird nun konkret überprüft, ob es durch neue Software und Prozesse tatsächlich zu einem Entfall klassischer Verwaltungsaufgaben kommt. In diesem Fall könnten bis zu 4.000 Stellen ohne Arbeitsverdichtung entfallen. Wichtig hierbei ist: beim möglichen Abbau von Arbeitsplätzen muss klar sein, dass diese Tätigkeiten auch tatsächlich entfallen – ansonsten wird weiterhin jede Stelle nachbesetzt. Dafür sorgt der IG Metall-Betriebsrat mit seinen Vereinbarungen, u.a. zum Volkswagen-Weg.
Fest steht auch: bis 2023 kommen zusätzlich zum Zukunftspakt noch einmal mindestens 2.000 Zukunftsarbeitsplätze mit dem Schwerpunkt Digitalisierung hinzu.
Gute Nachrichten gibt es auch für die Ausbildung: sie bleibt im Umfang von jährlich 1.400 Plätzen erhalten und wird noch stärker auf zukunftsfähige Berufsbilder ausgerichtet.
Diese Errungenschaften zeigen, dass sich der IG Metall-Betriebsrat in Wolfsburg gemeinsam mit den Beschäftigten für die aktive Gestaltung des Wandels einsetzt – und das auch im engen Schulterschluss als Gesamtbetriebsrat – für alle Volkswagen Beschäftigten an allen Standorten.