"Nur gemeinsam und solidarisch werden WIR die kommenden Herausforderungen angehen und schaffen können."

01.12.2021 | Florian Hirsch, Leiter der VKL bei VW, im Interview über die Arbeit der VKL und die Betriebsratswahlen 2022

F: Magst du uns erzählen, wie du zu Volkswagen gekommen bist und zu deinem jetzigen Job als Leiter des Vertrauenskörper?

Nach meiner Lehre als Tischler bin ich 2003 zur Auto5000 GmbH gekommen und dann durch die Integration 2009 zur VW AG. Seit 2006 bin ich Vertrauensmann - damals hieß es bei der GmbH noch „Kommunikationsbeauftragter“ und war in den Arbeitsmöglichkeiten sehr viel schwieriger, als man das von Vertrauensleuten gewohnt ist. 2010 wurde ich in meinem Team unter meinem damaligen VKLer als erster Sprecher der AVKL kooptiert, bis ich dann 2018 zum ersten Sprecher gewählt wurde und danach das Vertrauen meiner Kolleginnen und Kollegen im Vertrauenskörper als VKL Mitglied ausgesprochen bekommen habe. Dann folgten durch Veränderungen in der VKL im Dezember 2020 erst die stellvertretende VK Leitung und am 01.09.2021 die Wahl zum VK Leiter.

F: Vertrauensleute – das hört sich nach Menschen an, die eine besonders soziale Ader haben. Was sind das für Kolleginnen und Kollegen und was ist Ihre Aufgabe?

Als Vertrauensperson gehört eine soziale Ader und ein „Fingerspitzengefühl“ im Umgang mit Menschen in der täglichen Arbeit dazu. Unser Aufgabengebiet ist vielseitig und reicht von Themen des betrieblichen Alltags bis hin zu sehr persönlichen Problemen unserer Kolleginnen und Kollegen. Ein weiterer Punkt ist die (gewerkschafts-)politische Meinungs- und Willensbildung, auch hier sind die Themen vielseitig. Das geht von Tarifrunden über Transformationsthemen bis hin zu Themen die unsere demokratischen Grundwert angehen. Aber egal bei welchem Thema, es hat immer mit Menschen zu tun, daher gehört auch Verantwortung und Respekt zu den Eigenschaften, die man bei der täglichen Arbeit braucht.

F: Wie bekommt man dieses Amt, wird man da auch gewählt?

Ja, die Wahlen im Vertrauenskörper sind auch alle 4 Jahre, die Betriebsratswahl ist bei VW Wolfsburg klassisch im Frühjahr und wir starten nach dem WU mit den Wahlen im VK.

F: Du bist der Leiter des Vertrauenskörper bei Volkswagen. Warum braucht es diese Position, was machst du konkret?

Wir haben aktuell mehr als 2500 Vertrauensleute am Standort Wolfsburg, sie sind je nach Bereich auf alle Abteilungen in allen Schichten aufgeteilt. In der VKL laufen dann bei den VKLern der Bereiche alle Wege zusammen. Wir, als Gremium VKL, koordinieren die Themen aus den Bereichen und geben Impulse und Informationen auf diesem Weg in die Bereiche zurück, organisieren Tarifrunde, Aktion wie z. B. den internationalen Frauentag oder den internationalen Tag gegen Rassismus, haben verschieden Arbeitsgruppen und fungieren als Vertreterinnen und Vertreter unserer Gewerkschaft im Betrieb. Ich bin, so zu sagen, die „Schnittstelle“ zwischen all den Dingen.

F: Wie läuft die Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat, wo trefft ihr euch und arbeitet zusammen?

Die Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat ist sehr eng und wir sind über verschiedenste Themen im ständigen Austausch und Abstimmung. Das passiert in Regelrunden – wie den Betriebsausschusssitzungen, den Fraktionssitzungen, aber auch im persönlichen direkten Austausch. Nur so können wir die Vielzahl an Themen meistern. Der Betriebsrat und der VK bilden eine Einheit im Alltag der betrieblichen Mitbestimmung und der gewerkschaftlichen Interessenvertretung für unsere Kolleginnen und Kollegen.

F: Was ist deine wichtigste Botschaft an die Kolleg:innen für das kommende Jahr?

Wir brauchen eine starke IG Metall und einen starken IG Metall Betriebsrat, so wie einen starken IG Metall Vertrauenskörper! Nur gemeinsam und solidarisch werden WIR die kommenden Herausforderungen angehen und schaffen können. Unser Motto heißt #gemeinsamunschlagbar!