Beide sind bei Volkswagen eindeutig Kult, aber erstaunlicherweise hatten beide bisher noch nicht zusammengefunden. Das ist nun vorbei: Wirt Bruno Corigliano aus der Kult-Kneipe „Tunnelschänke“ an Tor 17 hat erstmals die legendäre Volkswagen Currywurst serviert. Wenn auch nur fürs Fernsehen. Eingefädelt hatte diese Premiere der Betriebsrat und „schuld“ ist der Umstand, dass die deutsche Fußball-Herren-Nationalelf zwar schon viermal Weltmeister wurde (eigentlich mit dem umstrittenen Wembley-Tor fünfmal, aber das ist ein anderes Thema) und die Niederländer noch nie.

Doch von vorne: Der in den Niederlanden bekannte Kabarettist, Sänger und Schauspieler Theo Maassen tourt derzeit durch Deutschland und ist auf der Suche nach Dingen, für die die Deutschen in aller Welt bekannt sind und die sie gut können – im Zweifel besser als die Niederländer. Theo will herausfinden, ob sich dabei ein Muster erkennen lässt, das möglicherweise auch erklärt, warum die Deutschen vier Sterne auf ihrem Nationalmannschafts-Trikot tragen, die Niederländer aber noch keinen (zur WM-Statistik geht es hier entlang).

Eine Station seiner Recherchereise sollte das Stammwerk von Volkswagen sein, wo er mit Beschäftigten über Tradition, Transformation, Fußball und die Currywurst sprechen wollte. Theos Team fragte über die Zentrale der IG Metall in Frankfurt an, wie er am besten mit der Belegschaft ins Gespräch kommen könnte – und so landete die Anfrage schließlich beim Betriebsrat in Wolfsburg. Nach einem ersten Kontakt mit Theo war schnell klar: Gedreht werden soll in der Kult-Kneipe Tunnelschänke – und fürs Gespräch mit ihm soll dort Currywurst auf den Tisch.

Nach Vermittlung über die Vertrauenskörperleitung machten sich daher diese Woche Frank Velthuis – er hat niederländische Wurzeln in der Familie und ist Vertrauensmann und Elektriker in der Instandhaltung Halle 53A, Kunststofftechnik – und Heiko Lossie aus der Betriebsrats-Kommunikation auf den Weg zur Tunnelschänke. Die verwandelte sich in den Drehort für eine Premiere: Bruno servierte erstmals Volkswagen Currywurst - das TV-Team hatte dazu eine Rutsche des kulinarischen Klassikers mitgebracht, Ketchup inklusive. Brunos Fazit bei seiner gespielten Rolle als Currywurst-Wirt: „Sieht ganz lecker aus.“

Theo, der privat übrigens einen Sharan fährt und dessen Team im ID. Buzz angerückt war, fragte zu deutscher Ingenieurskunst, deutschen Tugenden, wie bei Volkswagen immer wieder der Wandel glückte und vor allem, was es mit der legendären Currywurst auf sich habe. Entsprechend staunte er, dass das „Originalteil“ dieses Jahr 50 wurde, damit älter als der VW Golf ist, in der eigenen Fleischerei im Stammwerk hergestellt wird und mit einem verkauften Jahresvolumen von bis zu sieben Millionen Stück noch vor dem Fahrzeugabsatz rangiert. Theos kulinarisches Fazit nach dem ersten Bissen: „Oh, die ist gut.“

Wie es bei TV-Drehs so ist, sitzt nicht jede Szene gleich perfekt, so dass Bruno am Ende sogar zweifach die von Theos Team mitgebrachte Currywurst auftischen und die Runde sich mehrmals zuprosten musste (das Bier war alkoholfrei). Der Clou der Reise von Theo und Team: Mit dem Erlebten werden sie schließlich vor der niederländischen Fußball-Nationalmannschaft ein Referat halten und Tipps geben, wie es demnächst doch noch mit einem WM-Titel klappen kann.

Vertrauensmann Frank Velthuis war dankbar für die Erfahrung: „Spannend, so ein Dreh – hatte ich bisher noch nicht mitgemacht.“ Und Pressesprecher Heiko Lossie musste sich einmal mehr in Diplomatie üben, als es zur Frage ging, warum denn die Deutschen regelmäßig die WM gewinnen, aber die Niederländer nicht. Seine Antwort: „Das kann ja nur an der Ernährung zwischen den Trainingsphasen liegen. Ihr Niederländer müsst halt mehr Wurst essen, am besten natürlich die Currywurst von Volkswagen.“

Das dürfte der „Oranje“ aber mutmaßlich schwer fallen, schließlich sind die Niederlande nur für eine Möchtegern-Wurst namens „Frikandel Speciaal“ bekannt, was eigentlich eine Art Bulette ist.

Theos Film wird im Frühsommer 2024 ausgestrahlt. Die nächste WM ist 2026, für eine Umstellung der Ernährungspläne bleibt also ausreichend Zeit.