Auszeichnung in Köln

„Zukunftsmacherin und Demokratin“ - Daniela Cavallo erhält den Hans-Böckler-Preis

29.04.2023 | Stadt Köln und Böckler-Stiftung heben Mitbestimmungskultur bei VW hervor

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker bei ihrer Rede. Foto: Stadt Köln/Belibasakis

Daniela Cavallo mit ihrem Mann Francesco (v.l.), Dr. Claudia Bogedan von der Böckler-Stiftung, Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Witich Roßmann vom DGB-Stadtverband Köln. Foto: Stadt Köln/Belibasakis

Eintrag ins Goldene Buch der Stadt. Foto: Stadt Köln/Belibasakis

Preisverleihung im Historischen Rathaus der Stadt Köln - dem ältesten Rathaus Deutschlands.

Ehrung im Foyer des Historischen Rathauses. Foto: Stadt Köln/Belibasakis

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker gratuliert. Foto: Stadt Köln/Belibasakis

Hat gut lachen: Daniela mit Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Foto: Stadt Köln/Belibasakis

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (v.l.), Daniela Cavallo, Witich Roßmann vom DGB-Stadtverband Köln und Dr. Claudia Bogedan von der Böckler-Stiftung. Foto: Stadt Köln/Belibasakis

Im repräsentativen Hansasaal. Foto: Stadt Köln/Belibasakis

Daniela mit Dr. Claudia Bogedan, Geschäftsführerin der Böckler-Stiftung. Foto: Stadt Köln/Belibasakis

Köln/Wolfsburg – Große Ehre für Daniela Cavallo: Volkswagens Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzende hat den Hans-Böckler-Preis 2023 erhalten. Mit der Auszeichnung erinnern die Stadt Köln und die Hans-Böckler-Stiftung an den ersten Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB, den Vater der paritätischen Mitbestimmung und Kölner Ehrenbürger Hans Böckler (1875 bis 1951).

Daniela Cavallo erhält den Preis als Anerkennung für die von ihr verkörperte Mitbestimmung. Sie ist die achte Preisträgerin und trug sich im Rahmen der Auszeichnung am Freitagabend auch ins Goldene Buch der Stadt ein.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagte bei der Preisverleihung im Historischen Rathaus der Stadt: „Für mich sind Sie eine mutige `Macherin´, die als Betriebsratsvorsitzende die VW-Belegschaft auf einem Prozess einer grundlegenden Umgestaltung ihres Unternehmens begleitet: Vom Hersteller von Pkw mit Verbrennungsmotor hin zu Pkw mit CO2-armem Antrieb. Sie tragen den Fortschritt mit – und damit auch schwierige Entscheidungen. Und vielleicht treibt Sie dabei ein ähnlicher Anspruch an, wie ihn Hans Böckler nach 1945 hatte: die neue Zeit mitzugestalten und dabei die Menschen mitzunehmen, die diesen Fortschritt ermöglichen. Für mich ist das in der Tat die bestmögliche und eine moderne Herangehensweise.“

Die Geschäftsführerin der Stiftung, Dr. Claudia Bogedan, betonte in ihrer Laudatio, dass die Art und Weise, Transformation zu gestalten, auch darüber entscheide, wir die Gesellschaft als Ganzes zusammenhalten könne. Dabei sei Volkswagen mit seiner starken Mitbestimmung Vorbild. „Wir zeichnen Daniela Cavallo heute daher nicht nur für ihr Engagement als Betriebsrätin in der Verantwortung für mehr als 600.000 Beschäftigte aus, sondern auch als Zukunftsmacherin und Demokratin. Denn die Transformation kann nur gelingen, wenn sie demokratisch, sozial und nachhaltig gestaltet wird. Daniela Cavallo setzt sich in außerordentlicher Weise für diese Ziele ein.“

In ihrer Dankesrede sagte Daniela Cavallo: „Der Hans-Böckler-Preis ist für mich als leidenschaftliche Gewerkschafterin eine besondere Wertschätzung und macht mich richtig stolz. Mit großem Dank nehme ich diese Auszeichnung in Erinnerung an einen der wichtigsten Gestalter der Mitbestimmung im Nachkriegsdeutschland entgegen – und zwar auch stellvertretend für meine vielen Betriebsratskolleginnen und -kollegen im gesamten Volkswagen Konzern. Gemeinsam setzen wir uns jeden Tag aufs Neue für eine starke und selbstbewusste Mitbestimmung ein, die zu guter Arbeit, Beschäftigungssicherung und langfristigem Unternehmenserfolg beiträgt.“

Christian Matzedda aus der Geschäftsführung der IG Metall Wolfsburg war mit nach Köln zur Preisverleihung gereist. Er sagte: „In Namen der IG Metall Wolfsburg gratuliere ich Daniela ganz herzlich. Die Auszeichnung ist absolut verdient. Daniela setzt sich seit über 20 Jahren leidenschaftlich für die Interessen der VW-Belegschaft und Arbeitnehmer ein – und das nicht nur im Volkswagen Betriebsrat, sondern auch in der IG Metall. Sie hat das Ruder im Volkswagen-Betriebsrat zu einer Zeit übernommen, die schwieriger kaum hätte sein können. Mit ihrer Führungsstärke, Weitsicht und Empathie hat sie die Kolleginnen und Kollegen durch die Krisen geführt und die Interessen der Belegschaft verteidigt. Dafür gebührt ihr Dank und höchste Anerkennung.“

Hans Böckler gilt als Vater der Montanmitbestimmung und beeinflusste durch sein sozialpolitisches Wirken den Wiederaufbau der Gewerkschaften nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Oktober 1949 wurde Böckler im Alter von 74 Jahren zum ersten Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB gewählt. Dies war der Höhepunkt seiner Karriere, aber auch das Ergebnis jahrelanger Arbeit in den Gewerkschaften und Sozialverbänden. Die Hans Böckler Stiftung ist das Mitbestimmungs-, Forschungs- und Studienförderungswerk des DGB.

Oberbürgermeisterin Reker betonte in ihrer Rede, was Hans Böckler antrieb bei seinem Einsatz für starke Gewerkschaften und Betriebsräte – und zitierte Böckler dafür: „Er selbst lieferte die treffendste Begründung dafür, warum es diese Mitbestimmung braucht: Er sagte: `Es ist immer und einzig die menschliche Arbeit, durch welche die Gemeinschaft lebt´.“